Szenische Installation zur Ballade von Conrad Ferdinand Meyer. Theater Willy Praml und Heinrich Heine Chor Frankfurt. Inszenierung: Michael Weber. Chorleitung: Wolfgang Barina.
Neu-Isenburg wurde 1699 von Hugenotten gegründet. In Frankreich verfolgt, wurde einer Gruppe von ihnen von Graf Johann Philipp zu Ysenburg-Büdingen Land gegeben und das Dorf Neu-Isenburg gegründet. Die langen Jahre der Flucht, aber auch die Erfahrungen während der Flucht waren Motive von Opern und Dichtungen. Die Ballade von Conrad Ferdinand Meyer beschreibt Zeitgeschehen und verdeutlicht die Kernbotschaft des reformierten Glaubens: „Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift steht: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr… Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!“ (Röm 12, 19-21)
Zum Inhalt: Ein Kurier des Königs von Frankreich sucht vor dem Unwetter Zuflucht in einem Schloss. Er wird als Gast aufgenommen, erkennt jedoch, dass die Gastfamilie Hugenotten sind, die er einst brutal gefoltert hat. Der Kurier fürchtet um sein Leben. Am nächsten Morgen wird er verabschiedet, der Schlossherr gibt sich zu erkennen, erklärt, warum er den Junker nicht ermordet hat:
„Du sagst’s! Dem größten König eigen! Heute ward
Sein Dienst mir schwer … Gemordet hast du teuflisch mir
Mein Weib! Und lebst … Mein ist die Rache, redet Gott.“
Vor und nach den Aufführungen besteht die Möglichkeit, im Stadtmuseum „Haus zum Löwen“ die aktuelle Ausstellung „325 Jahre Neu-Isenburg - Streiflichter der Stadtgeschichte“ zu sehen. Eine weitere Aufführung findet am 25.8.24, 16 Uhr statt.
Bereits im Vorjahr gestalteten das Theater Willy Praml und der Heinrich Heine Chor „beWegt“, den Rundgang zu Orten der Demokratie in Neu-Isenburg. Mit der Theaterinstallation findet die Zusammenarbeit mit der Stadt Neu-Isenburg ihre Fortsetzung.
Besetzung Theater Willy Praml
König Ludwig XIV. | Michael Weber |
Kurier des Königs | Reinhold Behling |
Edelmann | Muawia Harb |
Knabe | Kasem Alwadi |
Schaffnerin | Birgit Heuser |
Alter Diener | Willy Praml |
Tänzerinnen |
Naima Blancke Ricarda Brämswig Estella Hernandez Luisa Körber-Belmonte |
Texte: Edikt von Fontainebleau, 1685
Die Füße im Feuer. C.F Meyer
Musik
Jean Baptist Lully (1632-1687) "Marche pour la cérémonie des Turcs"
Bearbeitung für den Heinrich-Heine-Chor Frankfurt, Wolfgang Barina 2024
Francois Couperin "JOD"
Auszug aus "Troisiéme Lecon de Tenébres" (1714), Bearbeitung: Wolfgang Barina 2024
Francois Couperin "Plorans ploravit"
Auszug aus "Troisiéme Lecon de Tenébres" (1714), Bearbeitung: Wolfgang Barina 2024
Plorans ploravit in nocte et lacrimae eius in maxillis eius; non est qui consoletur eam ex omnibus caris eius.
Sie weint des Nachts, dass ihr die Tränen über die Wangen laufen; es ist niemand unter allen ihren Freunden, der sie tröstet.
Chorbesetzung:
Tenor 1: | Frank Becker, Michael Breh, H. Friedrich Kammer, Herbert Obenland |
Tenor 2: | Werner Heinz, Eric Manneschmidt |
Bariton: | Wolfgang Barina, Franz Erb |
Bass: | Hans-Michael Krug, Hubert Steffan |
Chorleitung und Arrangements: Wolfgang Barina