Stadt Neu Isenburg

325 Jahre Neu-Isenburg | Theater (ABO)

Jeeps

Vorab Jeeps  c  Nadja Blank Martin Buettner

Satire über Geländewagen, Sprengsätze und soziale Verwerfungen von Nora Abdel-Maksoud. Inszeniert von der Burghofbühne Dinslaken.

Jobcenter München, das Büro von Sachbearbeiter Gabor. Vom Fenster aus kann man seinen neuen Geländewagen sehen, für den er sich auf viele Jahre verschuldet hat. Mit ihm im Büro sein Kollege Armin und zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gemein haben sie allerdings, dass sie Gabor drohen sein heißgeliebtes Auto in die Luft zu jagen, wenn er nicht die Lose rausrückt. Hinter den Losen verbergen sich Erbschaften von verstorbenen Menschen. Eine Erbschaftsreform hat dafür gesorgt, dass die zu vererbenden Vermögenswerte unter allen Berechtigten verlost werden. Silke, Gründerin einer Firma für Laptop-Taschen im Lederhosendesign, die gerade ihren Vater verloren hat, will sich jetzt ein Los besorgen. Warum sollte sie, die wie ihr Vater stets fleißig gearbeitet hat, auf ihr Erbe verzichten? So reich war er auch wieder nicht, dass man an ihr ein Exempel statuieren könnte! Maude, ihre Komplizin, ist langzeitarbeitslos und möchte eigentlich nur eine Regelsatzerhöhung um acht Euro. Allerdings hat Gabor sie beim Pfandflaschensammeln erwischt und daraufhin den Erlös vom Regelsatz abgezogen. Das sorgt ebenfalls für Frust. Dann geht etwas schief und das Auto fliegt tatsächlich in die Luft.

Mit ihrem Theaterstück „Jeeps“ trifft Nora Abdel-Maksoud die Achillesferse unserer Gesellschaft. Es geht um nichts weniger als um die Frage nach Gerechtigkeit und dabei kommt manch unangenehme Wahrheit ans Licht! Aber ist eine Umverteilung von außen gerecht? Wer ist bereit etwas abzugeben? Gehöre ich selbst zur Mittelschicht? Oder wirklich schon zu den Besserverdienenden? Mit bissigem Humor und großer Präzision zeigt Abdel-Maksoud unser Denken und Handeln auf, ist dabei unterhaltsam und schafft es immer wieder uns kalt zu erwischen.

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Foto: © Nadja Blank, Martin Büttner

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